Lewy-Body-Demenz

Eine Lewy-Body-Demenz äussert sich mit Vergesslichkeit, Halluzinationen und Schwankungen im Denkvermögen.

Etwa 10 bis 15 Prozent der Menschen mit Demenz haben eine Lewy-Body-Demenz (LBD), die auch Lewy-Körper-Demenz oder Lewy-Körperchen-Demenz genannt wird. Lewy-Körperchen sind kleine, runde Eiweissablagerungen, die sich im Gehirn der Betroffenen ablagern. Sie schädigen dort die Nervenzellen und stören den Austausch von Botenstoffen.

Was du in diesem Artikel erfährst

Welche Symptome LBD hat
Wie LBD diagnostiziert wird
Wie LBD behandelt wird
Links und Literatur zu LBD

Dadurch lassen die kognitiven Fähigkeiten der Betroffenen immer mehr nach. Der Name Lewy-Körperchen geht zurück auf den deutschen Arzt Friedrich Lewy, der diese Eiweissablagerungen im Jahr 1912 erstmals beschrieb. Warum sie entstehen, ist bis heute unklar, auch eindeutige Risikofaktoren sind nicht bekannt.

Welche Symptome LBD hat

Bei den meisten von der Krankheit Betroffenen treten folgende Hauptsymptome auf:

Viele Patienten haben optische Halluzinationen, sie sehen sehr echt und lebensnah Menschen, Tiere oder Dinge, die es nicht gibt.
Oft kommt es auch zu Bewegungsstörungen, wie sie für Parkinson typisch sind. Die Mimik der Erkrankten ist starr, sie haben einen schlurfenden, gebeugten Gang und ihre Hände zittern. Die Betroffenen gehen oft unsicher und stürzen leicht.
Die Aufmerksamkeit und die geistigen Fähigkeiten der Erkrankten können stark schwanken. Erst sind sie hellwach und aktiv und schon wenig später verwirrt und nicht ansprechbar.

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Ein weiteres Symptom ist das Abfallen des Blutdrucks beim Aufstehen oder längerem Stehen. Dabei kann es auch zu einer kurzen Bewusstlosigkeit kommen.
Bei manchen Betroffenen ist die Muskulatur im Schlaf krankheitsbedingt angespannt statt erschlafft. Deshalb sind ihre Träume begleitet von heftigen Bewegungen, Lauten oder Schreien.
Auch Harn-Inkontinenz kommt bei Lewy-Body-Demenz früher auf, als bei anderen Demenzen.
Hingegen haben die Betroffenen weniger Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis. Ihre kognitiven Einschränkungen äussern sich eher in Schwierigkeiten bei der räumlichen Orientierung, der Planung und Organisation des Alltags sowie beim Halten der Aufmerksamkeit.

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Wie LBD diagnostiziert wird

Die Abklärung einer Lewy-Body-Demenz kann schwierig sein, weil die Intensität der Symptome oft stark schwankt. Das erschwert auch die Abgrenzung gegenüber Krankheiten mit ähnlichen Symptomen, etwa Parkinson-Demenz, Alzheimer oder Delirien. Optische Halluzinationen kommen zum Beispiel auch bei Augenkrankheiten vor.

Mit bildgebenden Verfahren wie CT oder MRT kann die Lewy-Body-Demenz nicht erkannt werden. Sie werden bei der Diagnose dennoch eingesetzt, um andere Erkrankungen wie etwa Hirntumore auszuschliessen. Wichtig ist eine frühzeitige und fachübergreifende Abklärung in einer spezialisierten Memory-Clinic, weil die Beschwerden dann zielgerichtet medikamentös oder nichtmedikamentös gelindert werden können. Das hilft vielen Betroffenen, recht gut mit ihrer Erkrankung zurechtzukommen.

Wie LBD behandelt wird

Zwar kann die Lewy-Body-Demenz nicht aufgehalten oder geheilt werden, doch die Symptome können mit Medikamenten therapiert werden, die auch gegen Parkinson und Alzheimer eingesetzt werden. Zur Unterstützung der kognitiven Fähigkeiten und gegen Apathie haben sich Antidementiva, also Acetylcholin-Esterase-Hemmer bewährt.

Die üblicherweise bei Halluzinationen eingesetzten klassischen Neuroleptika dürfen die Patienten nicht bekommen, weil sie die Parkinson-ähnlichen Beschwerden verstärken können. Sind die Halluzinationen nicht mit großer Angst verbunden, sind keine Medikamente nötig, falls doch können atypische Neuroleptika wie Quetiapin oder Clozapin helfen.

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Einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Selbstständigkeit und der Lebensqualität der Betroffenen leisten nichtmedikamentöse Therapien. Physiotherapie etwa verbessert die Mobilität und lindert die Muskelsteifheit. Psychotherapie hilft gegen Angst und Depression. Und Ergotherapie oder Mal- und Musiktherapie tragen zur Lebensfreude der Erkrankten bei.